Toyota Celica TA23, 1976
Es war Liebe auf den ersten Blick. Ein Toyota Celica der ersten Generation musste einfach in die Sammlung. Allerdings waren fertig restaurierte Exemplare entweder unbezahlbar oder in unappetitlichen Farben lackiert oder beides. Daher entschloss ich mich im Herbst 2015, meine erste Restaurierung anzugehen.
Liebe macht blind. Mein Traumauto kam aus Holland, dem Land salzarmer, trockener Meeresluft und der besten Spachtelkünstler diesseits des Atlantiks. Dass der Auspuff ab dem Krümmer fehlte, erleichterte die Beurteilung des technischen Zustands auch nicht gerade. Immerhin war der Preis unschlagbar. Das Preis-Leistungsverhältnis weniger, aber das wurde mir erst im Laufe der nächsten Jahre bewusst.
Mein genialer Plan war, mich persönlich um den Innenraum, die Elektrik, und um alle Anbauteile zu kümmern, und die Karosserie einem Profi zu überlassen. Die Mechanik war ja in Ordnung. Dachte ich zumindest damals noch.
Fast fünf Jahre später bin ich ein Restaurierungsprofi, ich kenne den österreichischen Zolltarif für Autoteile auswendig, kann perfekt in der Muttersprache meines Spenglers schimpfen, weiss, wie man aus fünf unvollständigen Innenausstattungen eine weniger unvollständige bastelt, und habe gelernt, dass man im Garten nicht sandstrahlen sollte, wenn die Nachbarn gerade grillen wollen.
Nur ein fertiges Auto habe ich immer noch nicht. Für die letzte Hürde kann blinde Liebe auf den ersten Blick allerdings wirklich nichts: mein Termin für die Einzelgenehmigung ist coronavirusbedingt auf unbestimmte Zeit verschoben...
Andras Kalmar, April 2020