Es war schließlich nicht irgendeine Vatertagsausfahrt, sondern unsere zwanzigste!
Das übliche Willkommensfrühstück im Klublokal „Gasthaus Theresienhof“ müsste ich eigentlich gar nicht mehr erwähnen, das Ziel schon: Wir 37 Väter begaben uns nach Znaim, das Tagesprogramm hatte unser Clubmitglied Gerhard Müllner mit mährischer Reiseleitung erarbeitet. So trafen wir in Znaim pünktlich am Marienplatz ein, wo uns Reiseleiter Karl Skokan empfing. Er führte uns durch die Stadt, erklärte uns die verschiedenen Plätze, Kirchen, Aussichtspunkte und Häuser mit bedeutendem historischen Hintergrund.
Nach dieser Führung begaben wir uns mit dem Bummelzug auf eine kleine Rundreise, hernach verfügten wir uns zum Mittagessen ins Restaurant "Zur goldenen Kanne", das wir erst nach drei Gängen und begleitenden Getränken wieder verließen.
Zur Verdauung begaben wir uns in den Untergrund von Znaim, um einen Teil des 27 km langen mehrstöckigen Kellers zu erforschen. Dieser Keller wurde vor hunderten Jahren aus dem Fels geschlagen, mit Lüftungs- und Versorgungsschächten, mit Brunnen und Kanalisation versehen. So diente er früher als Fluchtort während Belagerungen, zur Abwehr von Angreifern, er war auch Kerker und Folterkammer zugleich. Im vorigen Jahrhundert wurden die Kelleranlagen wieder neu erschlossen und zum Teil mit Beton gesichert, besonders bemerkenswert sind die ganzjährig konstante Temperatur und 100% Luftfeuchtigkeit.
Nach diesem Erlebnis fuhren wir mit dem Bus ins Oldtimer-Museum mit seinen tschechischen Fahrzeugen: Autos, Dampfmaschinen, Motorräder, Puppenwagen, Maschinenteile, ehemalige Tankstellen und vieles mehr.
Da unser Durst immer größer wurde drängten wir einstimmig auf die raschere Besichtigung der Znaimer Bierbrauerei. Die Verkostung erfüllte seltsamerweise nicht die per Durst hoch gesteckten Erwartungen aller jubiläumsfahrenden Väter: Bier, –gusto und –geschmack können über 110 Kilometer hinweg doch sehr unterschiedlich sein.
Da der Tag doch ein wenig anstrengend war, traten wir schon früher als vereinbart die Heimreise an, die uns schnurstracks an die Tische des Theresienhofs und zu den vom Club gesponserten Palatschinken führte. Möglicherweise wurde auch das eine oder das andere Bier geordert, natürlich nur zum streng wissenschaftlichen Abgleich mit den in Znaim gewonnenen Biererkenntnissen.
Gerhard Müllner
