Stationen unserer Frühlingsausfahrt, zum Beispiel: Ein Glasschleifer mit Mohntorte, ein Besuch beim Stockzahn und das würdige Gedenken an ein Clubmitglied, das gerne dabei gewesen wäre.
Weil wir bei mehrtägigen Ausfahrten mittlerweile sehr geübt sind, sollte auch unsere Frühlingsaufahrt wieder drei Tage dauern, nämlich vom 21. bis 23. Mai. Wie üblich, treffen wir uns vor Fahrtantritt im Clublokal Theresienhof in Hennersdorf. Über 30 gut gelaunte Clubmitglieder bereiten sich auf die nahende Abfahrt mit einem üppigen Frühstück vor, während der Organisator, unser allseits beliebter Fritz letzte Instruktionen gibt. Eine gute und straffe Organisation ist schon die halbe Miete - und das hat er drauf, unser Fritz. Bevor alle zu den Fahrzeugen gehen, erhalten sie schwarze Bänder um sie an die Autos zu binden, dies um unserem kürzlich tödlich verunglückten Clubkollegen Erich Tschabitscher zu gedenken. Unser "Tschuppi" wäre sicher gerne dabei gewesen, und wir hätten ihn sehr gerne dabei gehabt. "Get your Motor Running!". Kurz nach 9 bewegen sich gut 15 Oldies (auch ein paar neue Autos sind zusätzlich dabei) von Hennersdorf Richtung Breitenfurt. Erwartungsgemäß wird die Schlange durch den normalen Samstagsverkehr und viele rote Ampeln in Stücke gerissen. Laab im Walde - endlich am Land! Die Tour führt uns über Tullnerbach, Judenau, Tulln, Kirchberg am Wagram nach Langenlois. Dort essen wir im Schloss Haindorf zu Mittag. Im ersten Halbtag haben wir bereits herrliche Toskana-ähnliche Hügeln und Dörfer gesehen. Nach dem Essen geht es über Zöbing, Gars (Burg), Idolsberg zum Ottensteiner Stausee. Nach Kaffee und Eis genießen wir eine gemütliche Bootsrundfahrt bei herrlichem Wetter am Stausee. Danach fahren wir zu unserem Quartier, dem Bergwirt Schrammel in Moidrams/Zwettl. Dies ist sicher eines der besten Häuser in der Gegend
Für den Sonntag bekommen wir von Fritz die Order, mit unseren Fahrzeugen um 8:30 abfahrtbereit mit laufenden Motoren an der Straße Richtung Groß Gerungs zu stehen. Pünktlich kommt die kleine Gruppe um Fritz mit drei Fahrzeugen vom zweiten Hotel und holt uns ab. Nach kurzer Zeit erreichen wir die Burg Rapottenstein. Natürlich besichtigen wir die Burg, die sich in einem ausgezeichneten Zustand befindet. Dies erklärt sich dadurch, dass diese Burg in über 1100 Jahren nicht ein einziges Mal eingenommen werden konnte, dies ist ihrer intelligenten Planung geschuldet: Die Burg steht auf einem 20 Meter hohen Felsenmassiv, und der Zugang erfolgt über sechs Höfe und durch sieben Tore, die schneckenförmig rund um die eigentliche Burg angeordnet sind.
Nach der überaus interessanten Burgführung fahren wir nach Arbesbach zum "Stockzahn" des Waldviertels. Wir erklimmen die Burgruine und erleben einen atemberaubenden Ausblick über das Waldviertel und weit darüber hinaus. Vom Auf- und Abstieg hungrig geworden bewegen sich die Fahrzeuge Richtung "Nebelsteinhütte". Nach einem kurzen Fußweg erfreuen wir uns an Brat'l und Co. Die Nachspeise verkneifen wir uns, denn die nächste Pause ist in Hirschenwies geplant. Dort gibt es die Glasschleiferei Weber, die auch eine Konditorei mit sehr guter Mohntorte betreibt. Als besonderes Highlight zeigen uns Herr Weber und seine Söhne deren Oldtimer, die sich allesamt in ausgezeichnetem Zustand befinden. Hier sehen wir VW-Busse T1 und T3, einen Renault R5, einen Alfa Spider, einen alten Steyr Pkw aus den 50-ern und meinen Liebling, ein Audi Coupé quattro aus den 80-ern. Darüberhinaus erfreuen wir uns an zwei kleinen Steyr-Traktoren im Top-Zustand.
Nach der süßen Stärkung fahren wir über Weitra nach Schrems und schauen uns die "Himmelstiege" mit ihrem schönen Ausblick an. Danach begeben wir uns ins Hotel, wo wir einen wunderschönen Tag ausklingen lassen. Das Wetter hat uns bereits zwei Tage verwöhnt.
Am Montag fahren wir erst um 9 Uhr vom Hotel in Moidrams ab. Die Strecke verläuft über Rastenfeld, Lichtenau, Loiwein, Senftenberg nach Krems. Wir wechseln die Donauseite und besuchen das Römermuseum im ehemaligen Kastell in Mautern. So viel geschichtliches Wissen und viele lateinische Ausdrücke machen hungrig. Auf nach Paudorf zum Gasthof Grubmüller. Am Weg dorthin haben wir einen wundervollen Blick auf das Stift Göttweig. Ja, ja, der Klerus wusste schon, wo man bauen lassen musste. Nach einem guten Mittagmahl fahren die Teilnehmer individuell nach Hause.
Resümee der Ausfahrt: Drei wunderschöne Tage in netter, gleichgepolter Gesellschaft. Gut ist's g'angen, nix ist g'schehen. Lieber 1.OCH: Danke für so viele nette Clubmitglieder. Lieber Fritz: Danke für die tolle Organisation und das strikte Zeitmanagement. Lieber Tschuppi: Danke, dass Du auf Deine Art irgendwie bei unserer Ausfahrt dabei warst, zumindest in unser aller Gedanken.
Franz Bartmann
