Die ersten zehn Jahre unseres Clubs wollten ordentlich gefeiertwerden, zum Beispiel beim Jubiläums-Clubfest vom 23.06.2018 mit 53 Oldtimernund 116 Tennisbällen.
Gegen 22.00 Uhr hatte der Wind schon ziemlich viele Besucherinnen und Besucher verblasen, da konnte auch die Tombola nur mehr wenig Sogwirkung entfalten. Die Zahl der beim Gasthaus Toyfl für die verwehten Ex-Gäste aufbewahrten Gewinne war jedenfalls hoch, aber noch sind wir nicht so weit.
Begonnen hatte unser Clubfest nämlich mit einem Oldtimertreffen. Das war neu, wiewohl das Clubfest schon eine trittfeste Tradition pflegt. Seit 9 Jahren feiern wir am Anfang des Sommers das alte Blech und seine menschenverbindende Wirkung, und weil der Gastgarten des Wirtshauses Toyfl trotz seiner Weitläufigkeit nicht so viele Parkplätze bietet, ordneten wir schon früh die Prioritäten neu, ließen die Autos, Motorräder und Traktoren ein wenig aus den Augen und widmeten
uns mit Hingabe dem Kulinarischen. Diesmal, zur Feier des 10jährigen Clubjubiläums aber, sollte das ehrwürdige Blech doch dabei sein. Also riefen wir, und 75 Personen kamen mit 53 Fahrzeugen, vom raren Lancia Appia Cabrio bis zum völlig originalen, hinreißend patinierten Hanomag-Mannschaftswagen der Gendarmerie, vom Opel Olympia aus Slowenien (Viktor Hajdic hatte die weiteste Anreise, daran war nicht zu rütteln) bis zum raren 1937er Fiat, dem ältesten Auto am Platz. So war schon nachmittags der Hauptplatz aufs Wunderbarste überfüllt, unsere Mitglieder dirigierten die Autos zur platzsparenden Aufstellung und schritten dann als strenge Juroren der Herzenzur Prämierung: 14 Pokale wurden aufs Gerechteste aufgeteilt, die alles überstrahlende Gesamtwertung ging an Fritz Albrecht und seinen NSU Prinz 30/3 von 1960.
Wir überspringen jetzt die genauen Details aller Einzelwertungen, denn bald nach der Oldtimerpräsentation war auch das Gasthaus Toyfl bereit für kulinarische Versorgung, die auch
vom Outdoor-Grill kam, die Bar mit der seit Jahren berühmten Bowle Tortenbuffet war insofern schwierig zu bezwingen, weil die Auswahl deutlich größer war als der Überblick der durchschnittlichen Nachspeisenesser. Zum Glück sind wir gut in Übung, weshalb Unpässlichkeiten durch mangelnde Nahrungsaufnahme freudig hintangehalten werden konnten.
Apropos Freude: Eine ebensolche war’s, unseren Vizeobmann Albert wieder an der Drehorgel zu hören, und weil die auch gut in den Kofferraum seines Austin A40 passt, war die stilvolle An- und Abreise sichergestellt. Den Hauptteil der musikalischen Untermalung lieferten die Tänzer des Irish Dance Center Vienna, und freilich gab’s auch wieder unser jährliches Schätzspiel: Franz Cech und Hans Gollner hatten diesmal ein sportliches Thema gewählt, sie trugen einen Wäschekorb voller Tennisbälle von Tisch zu Tisch und notierten die Schätzungen.
Dass es sich um einen Wäschekorb handelte, vermochten alle völlig fehlerfrei festzustellen, aber die eigentliche Fragestellung war dezent anders. Mit 116 geschätzten Tennisbällen traf
Hannes Kozab punktgenau die korrekte Zahl.
Und dann kam Barbara Cech mit ihren Irish Dancers, aufgrund familiärer Verflechtungen schon
mehrere Clubfeste lang gerne gesehene Tänzerinnen mit unglaublichem Talent zur Synchronisation
der Bewegungen und zur Schnelligkeit der Schritte. Die Grazie nahm dann etwas ab, als das Publikum eine Lektion in Irish Dancing erhielt und um sich und uns die tapsige Version des irischen Tanzes
zu ersparen, gingen die Irish Dancers dann doch nicht zum musikunterlegten Tanz mit dem Publikum über, sondern erfrischten uns lieber alleine mit ihrer Darbietung. Mit Einbruch der Dunkelheit kam dann der Wind auf, die letzten Gäste ignorierten ihn doch noch ein paar Stunden lang.
Bericht von Martin Strubreiter
Fotos von Ing. Peter Papazek